Thimbleweed Park

Es hat wirklich lange gedauert, doch seit dieser Woche kommen nun endlich auch Android-Spieler in den Genuss des neuen Adventures der Maniac Mansion und Monkey Island Schöpfer Ron Gilbert und Gary Winnick. Nach wie vor geht es um die titelgebende Kleinstadt Thimbleweed Park. Hauptsächlich schlüpft ihr in die Rolle der beiden Agenten Angela Ray und Antonio Reyes, welche in die Kleinstadt kommen und einen Mordfall aufklären wollen.

Da es im Internet etliche Reviews gibt, beispielsweise im Adventure Corner, möchte ich in diesem Spieletipp nicht nochmal die Geschichte und das Rätseldesign auseinanderpflücken. Die Geschichte ist fantastisch und kann als eine Art Parodie auf Twin Peaks durchgehen. Die Spielewelt selbst, die Geschichte spielt im Jahr 1987, ist voller Gags und Anspielungen auf die Lebensweise in den 80er Jahren. Die Rätsel sind logisch, wenn man mal nicht weiter weiß, hilft eine Hotline-Nummer, die man im Spiel anrufen kann. Die Nummer dafür müsst ihr jedoch selbst heraus finden.

Viel interessanter für euch ist sicherlich die Frage: Wie ist die Anpassung auf dem Smartphone gelungen? Klassische Point und Click Adventures, welche für die Maus-Steuerung optimiert wurden, sind bekanntlich nicht so einfach umzusetzen. Die Untertitel in verschiedenen Sprachen wie auch die englische Sprachausgabe sind natürlich an Bord. Die Steuerung ist fantastisch und geht schnell von statten. Statt einen Mauszeiger zu simulieren, tippt ihr einfach an die Stelle, zu der die jeweilige Figur laufen soll. Tippt ihr zweimal auf den Bildschirm könnt ihr die Figur sogar direkt steuern ohne ständig an die Orten zu tippen. Das ist sehr hilfreich, weil die Laufwege im Spiel schon recht lang sein können. Haltet ihr euren Finger für ein paar Sekunden auf dem Bildschirm, erscheint zudem eine Hot-Spot-Anzeige - ein Feature, welches in der Versionen für andere Plattformen fehlt. Zu guter Letzt könnt ihr durch das Tippen mit zwei Fingern die Dialoge überspringen.

Sofern euer Gerät einen kleineren Bildschirm hat, gestaltet sich die Nutzung des Inventars und der neun Verben auf dem unteren Drittel jedoch etwas fummelig. Auch wenn hier optisch der Retro-Faktor zum Vorschein kommt, für ein reibungsloses spielen auf dem Smartphone ist das Kontext-System, wie es ihm in modernen Adventures gibt, besser geeignet: Man tippt ein Item an und kann dann sinnvolle Aktionen wie "schau an" oder "nimm" einfach auswählen. Es wäre schön gewesen, hätte es eine solche Steuerungsmethode zumindest optional gegeben.

Wie auch in der PC-Version, passen in den Gesprächen der deutschen Version manche Antwortmöglichkeiten nicht in eine Zeile. Hier muss der Finger länger auf die Antwort gehalten werden, möchte man diese in voller Länge lesen. Andererseits gibt es im Spiel keinerlei Stellen, in der man sich durch falsche Antworten die Lösung eines Rätsels versperrt.

Wem diese Mankos in der Steuerung nichts ausmacht, etwa weil ein Tablet oder ein größeres Smartphone vorhanden ist, kann sich die Android Version getrost kaufen. Denn ansonsten ist die Umsetzung sehr gut gelungen.

Preis: 9,99€

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